Geilenkirchener Zeitung 15.05.2007

Als wenn plötzlich auf den Straßen Linksverkehr gelten würde ...
An völlig neue Grundtechniken gewöhnen sich die Taekwondoins des TuS 09 Rot Weiß Frelenberg. Mit Klaus Ermler ein kompetenter Referent zu Gast.
Übach-Palenberg: Stillstand ist für die Verantwortlichen der Taekwondo-Abteilung des TuS 09 Rot-Weiß Frelenberg ein Greuel.
Damit dies nicht passiert, sind die Führungskräfte mit Vorsitzenden Michael Buhlert und stellvertretendem Vorsitzenden Carsten Müller ständig auf der Suche nach Neuem.
Sie wollen mit der Entwicklung in ihrer Sportart Schritt halten, denn wie überall gibt es auch im Bereich des Taekwondo ständig Veränderungen. Der Weltverband WTF hat im Vorfeld anlässlich der ersten Weltmeisterschaft im Formenlauf (Poomse) einen einheitlichen Standard für den Formenlauf entworfen.
Die angehörigen nationalen Verbände hatten sich hiernach zu richten, da die Wettkampfordnung ausdrücklich auf diese Standards ausgerichtet wurde. Die Deutsche Tae-kwon-do Union (DTU) hat nunmehr beschlossen, diese Standards auch in die nationalen Ordnungen einzubinden.
Es war bis vor kurzem noch völlig unklar, ob und wenn in welcher Form ggf. die Prüfungsordnung (Regularien für Farb- und Schwarzgurtprüfungen) angepasst werden. Die DTU - Deutsche Taekwondo-Union - hat nunmehr beschlossen, die WTF-Standards auch in die Prüfungsordnung zu übernehmen. Zwar werden diese nicht für Farbgurtprüfungen verlangt, jedoch bereiten die Vereine regelmäßig Sportler auf Schwarzgurtprüfungen vor, so dass auch der TuS 09 Rot-Weiß Frelenberg auf eine generelle Umstellung nicht umhin kommt, will er weiter auf der Erfolgswelle mit schwimmen.

Die nächsten DAN-Prüfungen stehen beim engagierten Klub ins Haus.

Die Verantwortlichen beginnen nach den Sommerferien mit der Vorbereitung, so dass für sie und ihre Aktiven die verbleibende Zeit intensiv für die Umstellung genutzt werden muss. Auch möchte die Abteilung weiterhin aktiv am Sportverkehr des Landesverbandes teilnehmen. Auch aus diesem Grunde geht kein Weg an der Umstellung vorbei.

Kürzlich lud der Vorstand im Rahmen der üblichen Trainingszeit am Freitagabend in der Turnhalle der Gemeinschaftsgrundschule am Annaberg in Frelenberg alle Aktiven zu einem besonderen Lehrgang ein.

Da die Umstellung im gemeinsamen Interesse ist, freute sich Chefcouch Carsten Müller, dass alle Taekwondoins der Gruppe 2 komplett an der Veranstaltung in der Turnhalle Annabergstraße teilnahmen. Die Resonanz war mit rund 20 lernbegeisterten und wissensdurstigen Mitglieder hervorragend. Sie stellten sich der Aufgabe.

Mit Klaus Ermler, Bundesprüfungsreferent und Träger des 7. DAN TKD, stand ein kompetenter Referent bereit, um den Frelenberger Sportlerinnen und Sportlern die "neue" Technikausführung in Theorie und Praxis näher zu bringen.
Einen besseren konnte der Vorstand nicht finden, denn als Mitglied des Vorstandes der DTU ist Klaus Ermler an den Entscheidungen auf höchster Ebene beteiligt und er hat zudem kürzlich die Prüfungsordnung neu aufgestellt. Auch besitzt er die Weltkampfrichterlizenz und ist in diesem Amt mit den geänderten WTF-Standards bereits betraut.

Während des Lehrgangs mussten die Teilnehmer erkennen, dass eine Umstellung doch einer erheblichen Anstrengung bedarf. So sind Techniken, die die Frelenberger Sportler seit Jahren bis zur Feinstform trainiert haben, nunmehr in einer geänderten Ausführung zu präsentieren.
"Wie schwierig das sein kann, kann sich vielleicht jeder Führerscheininhaber vorstellen, wenn er versuchen müsste, sich im Linksverkehr zurecht zu finden", erläuterte Chefcouch Carsten Müller.

Klaus Ermler als ständiger Prüfungsleiter bei den erfolgreichen Frelenberger Taekwondoins gern gesehen, zeigte anhand der gängigsten Grundtechniken die geänderte Ausführung auf.
Nachdem die Lehrgangsteilnehmer diese ausreichend üben konnten, wurden diese in den Poomse-Übungsformen trainiert. Daneben konnten die Teilnehmer erfahren, wo sich Änderungen im Formenlauf ergeben.

Leider weicht der kämpferisch dynamischen Ausführung einem statischen Stil, der nunmehr keine Kampfdarbietung, sondern eine Darstellung von Einzeltechniken mit extremer Maximalkraft vorsieht.
Aufgrund der vorgeschritten Zeit war es nicht möglich, die Änderungen abschließend zu besprechen. Ein weiterer Lehrgang ist daher unabdingbar, wozu Klaus Ermler bereits seine Mitwirkung signalisierte.

Um ihr Wissen noch zu vertiefen, folgte für die vier lizenzierten Landeskampfrichter eine Weiterbildungsmaßnahme in Duisburg zur Umstellung auf die WTF-Standards, an der Petra Wörthmann, Michael Buhlert, Ralf Blunck und Carsten Müller mit von der Partie waren.

Bericht: Helmut Klug
 


Foto Gruppe: Stolz präsentierten sich die Lehrgangsteilnehmer nach dem Training mit Referent Klaus Ermler (1. von links) und ihren Vereinstrainern Carsten Müller (2. v. links stehend) und Michael Buhlert (1. sitzend von links)
 

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